BR 140 - Der Dauerläufer

Jeder kennt diesen betagten Vertreter deutscher Eisenbahngeschichte - die Einheitslokomotive BR 140. Seit nun mehr 45 Jahren hat diese Lokomotive Güterzüge oder auch Personenzüge am Haken. Doch noch ist das Ende dieser Dinosaurier noch nicht in Sicht , noch immer durchsetzen sie mit ihren Farbvarianten, den verkehrsroten DB - Alltag.

Alles begann 1949 : Ende der 40-er Jahre verfolgte man das Vorhaben große Teile des Streckennetzes zu elektrifizieren, dazu wurde ein Elektrolokomotivenbedarf von über 1600 Stück errechnet. Im Jahre 1949 vergab die EZA München den Auftrag zur Konzeption von Baumusterlokomotiven der Baureihe E 46 . Am 14.11.1950 erhielt die Fertigung von vier Baumusterlokomotiven grünes Licht. Im Dezember 1950 benannte man die Baureihe E 46 in E 10 um. Auch forderte man ein 5. Baumuster der E 10 an. Obwohl man diese 5 Prototypen nur unzureichend erprobte , erfolgte am 4. Juli 1954 die entgültige Festlegung der einzelnen Baureihen, die in einheitlicher Bauweise mit gleicher Kopfform gebaut wurden. Bis zum 17. August 1973 schaffte die Bundesbahn 1939 Lokomotiven der Baureihen E 10, E 40, E 41 und E 50 an. Auch Lokomotiven der Baureihen 151 und 111 gehören zu dieser Bauweise.

Im Oktober 1954 wurde der erste Auftrag über 43 Loks der Baureihe E 40 erteilt. Wegen der rasch voranschreitenden Elektrifizierung wurden 68 weitere Lokomotiven bis zum Jahresende angeheuert. Die erste Lokomotive, die E 40 005 wurde am 23.03.1957 in Dienst gestellt. Bis 1973 waren es 848.

Hier : Eine der 848 Lokomotiven der Baureihe 140 im BW Osnabrück

Die Lokomotiven der Baureihe 140 wurden von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Mengen gebaut.

Krauss - Maffei / SSW
162 Stück
Kraus Maffei / BBC
045 Stück
Krupp / SSW
005 Stück
Krupp / AEG
337 Stück
Krupp / BBC
014 Stück
Henschel / SSW
082 Stück
Henschel / AEG
049 Stück
Henschel / BBC
154 Stück

Alle Lokomotiven erhielten einen chromoxydgrünen Aufbau, tiefschwarzen Rahmen und Drehgestelle und feuerrote (karminrot) Anbauteile, sowie ein meist silberfarbenes Dach. Sie wurden mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km / h ausgeliefert, 1969 wurde diese auf 110 km / h erhöht. Daher ist sie auch für schwere Reisezüge im Hügelland geeignet. Die Anhängelast kann bis zu 2100 t betragen.

140 039 - 9 im Ursprungszustand.

Die Einheitslokomotiven sind weitgehend geschweißt. Der Brückenrahmen besteht aus Quer- und Längsblechen. Der Aufbau aus Abkantprofilen , die eine hohe Steifigkeit gewährleisten. Brückenträger und Aufbau sind miteinander verschweißt. Die beiden Führerstände sind durch zwei Gänge durch den Maschinenraum verbunden.

Im Maschinenraum befinden sich der Transformator, Schaltgeräte und Hilfsbetriebe . Im Führerstand läßt sich das Fahrpult vom Lokomotivführer gut erreichen. Das schwerste, elektrische Bauteil ist der Haupttrafo - er spannt die 15 kV der Fahrleitung für die Fahrmotoren um. Dieser Haupttransformator ist ölgekühlt und leistet 4040 KW netto. Die Fahrmotoren sind parallelgeschaltet und unterliegen der Bauart WB 372 / 22. Es sind 4 Fahrmotoren, pro Achse einer. Es sind 14polige Einphasen-Reihenschluß_Kommutatormotoren. Die BR 140 verfügt zudem über INDUSI und SIFA. Die Stromabnehmer gehören zur Bauart DBS 54.

Technische Daten

Achsfolge Bo´Bo
Länge über alles 16,49 m
Stundenleistung 3200 KW bei 87,6 km /h
Dauerleistung 3620 KW bei 90 km /h
Getriebeübersetzung 1 : 2, 896
Anfahrzugkraft 314 kN
Dienstlast 83 t

Von den 848 gebauten BR 140 blieben alle Lokomotiven bis 1988 im Rennen. Erst am 21.Oktober 1988 wurde 140 633, wegen eines Unfalls ausgemustert. Zum 31.12.1998 waren es immerhin noch 790. Diese sind vorallem in Köln- Deutzerfeld, Frankfurt, Hagen, Mannheim, München, Saarbrücken und Seelze beheimatet.

Die Museumslokomotive der Baureihe 140. Hier im Planeinsatz.

Lokomotiven der Baureihe 140 vor Güterzügen im  Einsatz

Eine blau-beige 140 hat ihre 118 Tonnen schwere Schwester am Haken.

Auch vor , oder hinter Personenzügen ist die Baureihe E 40 zu sehen.

Eine 140 befördert einen schweren Güterzug durch den winterlichen Bünder Bahnhof.

Am 13.05.1997 um 9:22 Uhr passiert der mit einer 140 bespannte Güterzug Bünde (Westf.).

<--- Auch die Einheitslokomotiven zeigen sich gerne der Sonne. Hier bei Schweicheln - Bernbeck.

BR 140 358 - 3 mit einem kurzen Güterzug kurz vor Herford im August 2002.

Dienstag, 15. Oktober 2002